Lötkurs für Bausätze

Kemologo
 

Ein kleiner Kurs der Firma KEMO- Electronic um Ihnen das Arbeiten mit den Bausätzen zu erleichtern.


Vorwort-Kurzanleitung
Das Bestücken und Löten
Die Bauelemente werden gemäß dem Bestückungsdruck auf die Platine gesteckt. Je nach Rasterabstand der Platinenbohrungen müssen die Bauteile "liegend" oder "stehend" montiert werden. Bitte achten Sie beim Biegen der Anschlußdrähte unbedingt darauf, daß diese nicht direkt am Bauelement gebogen werden! Die Bauteile können dann Schaden erleiden! Halten Sie die Drähte mit einer Spitzzange und biegen Sie diese direkt an der Zange, damit keine Biegekräfte in das Innere des Bauteils übertragen werden!Es darf nur mit einem modernen Elektronik-Lötkolben (15...30 Watt) mit feiner Spitze und kolophoniumhaltigem Elektroniklötzinn auf der Platine gelötet werden! Keine säurehaltigen Flussmittel verwenden! Bevor Lötzinn zugeführt wird, muß zunächst die Lötstelle mit der Lötkolbenspitze aufgeheizt werden. Dabei wird die Spitze so mit leichtem Druck an die Lötstelle gehalten, dass das Lötauge auf der Platine und der Anschlußdraht des Bauteils gleichzeitig aufgeheizt werden. Nach ca. 1...2 Sekunden kann dann, ohne den Lötkolben von der Lötstelle zwischenzeitlich zu entfernen, das Lötzinn zugeführt werden. Das Lötzinn muß sauber um den Draht des Bauelements herumfließen und den Draht ohne Kraterbildung sauber umschließen. Erst dann kann der Lötkolben entfernt werden. Außerdem muß darauf geachtet werden, daß keine "Lötzinnbrücken" zu benachbarten Kupferbahnen oder Lötaugen gemacht werden, wenn diese nicht ohnehin leitend mit der Lötstelle verbunden sind. Die gesamte Lötung einer Lötstelle sollte die Zeit von max. 5 Sekunden nicht überschreiten, weil sonst die Bauelemente zerstört werden können. Die häufigsten Fehler beim Löten sind "kalte Lötstellen" und "Kurzschlüsse" durch Zinnbrücken oder nicht abgeschnittene Drahtenden, wenn diese eine benachbarte Lötstelle berühren. Die Lötspitze muß immer sauber und frei von Zunder und Oxyd sein. Wenn das nicht mit einfachem Abwischen mit einem Lappen zu entfernen ist, feilen Sie die Spitze neu an und verzinnen diese sofort neu. Das sollte aber nur bei einfachen Kupferspitzen gemacht werden. Die modernen Dauerlötspitzen brauchen nur mit einem feuchten Lappen abgewischt werden.

Abbildung einer Lötstelle

RICHTIG LÖTEN!

 
  • Zum Löten der Bausätze eignet sich am besten ein handelsüblicher 15...30W-Lötkolben und 60%iges Lötzinn.
  • Es darf nie über die Ränder des Lötfeldes hinweggelötet werden!
  • Die Leiterbahn und das Drahtende des Bauelements werden gleichzeitig aufgeheizt.
  • Das Lötzinn wird dann an der Lötstelle (nicht am Kolben!) geschmolzen. Das Lötzinn gleichmäßig um die Lötstelle zerfließen lassen.
  • Den überstehenden Draht abschneiden. So muß die fertige Lötstelle aussehen!


Abbildung der fertigen Lötstelle
 

Schritt für Schritt Lötkurs

 

Abbildung Lötplatz



Vor Beginn der Arbeit sollte man sich alle Werkzeuge und den Bausatz bereitlegen. Dazu gehört ein handelsüblicher 15-30 Watt Lötkolben (ein elektronisch geregelter Lötkolben wie im Bild ist nicht unbedingt erforderlich), Elektroniklot 1mm mit Kolophoniumseele und Zinn-Bleiverhältnis von 60:40% oder 63:37%, sowie Spitzzange und Seitenschneider.
 

Abbildung der Bausatzteile



Überprüfen Sie zuerst, ob alle Bauteile, die zum Bausatz gehören, vorhanden sind.

Als Beispiel ist hier der KEMO- Bausatz B239 "Glücksrad" verwendet worden

Schalten Sie als nächstes die Lötstation ein.
 

Abbildung der Lötspitze



Die Lötspitze sollte stets frei von Zunder und Oxyd sowie überschüssigem Lötzinn sein, um eine gute Lötverbindung herzustellen.
 

Abbildung des Entzunderns



Der Schwamm an der Lötstation sollte leicht nass gehalten werden, um die Lötspitze (wie in der Abbildung) mit einer Drehbewegung von Zunder und überschüssigem Lot zu befreien.
Es reicht auch ein feuchter Lappen.
 

Abbildung des biegens eines Bauteils



Vor dem Bestücken der Leiterplatte müssen die Teile auf den Lochabstand der Leiterplatte gebogen werden. Sollte das Bauteil länger sein als der Lochabstand, muß es senkrecht eingesetzt werden.
Das Bauteil sollten Sie so biegen, wie in der Abbildung gezeigt wird, um Beschädigungen des Bauteils zu vermeiden.

ACHTUNG: Die Drahtenden nicht vor dem Löten kürzen.
 

Abbildung des einsteckens eines Bauteils



Und weiter geht's: Jetzt wird das Bauteil an der richtigen Position eingesteckt.

Wenn Sie unsicher sind, mit beigelegtem Bestückungsplan vergleichen, als zusätzliche Hilfe ist die Oberseite der Leiterplatte ist mit dem Aufdruck der Bauteile versehen.
Bei Dioden, Transistoren und Elektrolytkondensatoren die Polung beachten.
 

Abbildung des sicherns eines Bauteils



Das Bauteil nach dem Einstecken durch leichtes nach aussen Biegen "der Anschlußdrähte", vor dem Herausfallen sichern.
 

Abbildung des erwärmen der Lötstelle



Jetzt wird mit der Kolbenspitze der Lötbereich maximal 5 Sekunden erwärmt. Dabei ist zu beachten, daß der Anschlußdraht des Bauteils sowie das Lötauge, gleichzeitig erwärmt werden, damit sich das Lot mit beiden richtig verbinden kann.
 

Abbildung des zuführen des Lötdrahtes



Ohne die Lötkolbenspitze von der Lötstelle zu nehmen, wird nun das Lötzinn an der Lötstelle (nicht am Lötkolben) geschmolzen, bis Lötauge und Anschlußdraht vollständig vom Lot umflossen sind (siehe Lötstelle ganz links im Bild).

Achtung: Nur Elektroniklot verwenden!
 

Abbildung des lötens



Nach dem Lötvorgang Lötdraht und Lötkolben von der Lötstelle entfernen und die Lötstelle gut abkühlen lassen.
 

Abbildung des abkneifens der Drahtenden



Nachdem die Lötstelle abgekühlt ist, werden die langen Anschlußdrähte mit einem Seitenschneider über dem Löthügel abgekniffen (siehe Abbildung).
 

Abbildung des fertigen Bausatzes



Wenn alle Bauteile eingelötet sind, sieht die fertige Platine so wie in der Abbildung aus. Als letztes wird dann der IC in den Sockel gesteckt.

In den nächsten Bildern wird auf mögliche Fehler beim Löten eingegangen.
 

Abbildung einer kalten Lötstelle



Die Lötstelle ganz rechts, ist eindeutig als sogenannte "kalte Lötstelle" zu erkennen. (Pfeil). Das Lötzinn befindet sich nur am Bauteilanschlußdraht und hat keine Verbindung zum Lötauge. Man erkennt den Unterschied zu den richtig ausgeführten Lötstellen.

Ursache:Es wurde nur der Bauteilanschlußdraht erwärmt und nicht das Lötauge.
 

Abbildungen einer kalten und einer schlechten Lötstelle



Im Bild, im schwarzem Kreis, befindet eine "kalte Lötstelle", im weißem Kreis eine schlechte Lötstelle, die keine gute Verbindung von Lötauge und Anschlußdraht bietet.

Ursache: Lötzinn wurde zu lange erwärmt, dadurch ist das Flußmittel im Lot verdampft und die Lötstelle geht keine Verbindung mit dem Zinn mehr ein.
 

Abbildungen einer Lötbrücke



Im Bild links (schwarzer Rahmen) sieht man einen weiteren Fehler, der häufig gemacht wird, nämlich eine Zinnbrücke ("Kurzschluß"). Bei Bauteilen mit sehr engem Lötaugenabstand verbindet das Lötzinn zwei Lötaugen miteinander.

Nur soviel Zinn zugeben, dass das Lötauge und der Anschlußdraht optimal umhüllt ist.

Achtung: Lötkolbenspitze so halten, dass nur eine Lötstelle erwärmt wird.

Ursache:Lötzinn wurde zu lange erwärmt, dadurch ist das Flußmittel im Lot verdampft und die Lötstelle geht keine Verbindung mit dem Zinn mehr ein.
 

Lötkurs - Abschliessende Worte


Wir hoffen, dass Ihnen dieser kleine Kurs für richtiges Löten gefallen hat und wünschen Ihnen viel Spaß beim Aufbau Ihrer KEMO - Electronic Bausätze.

Ihr KEMO- Electronic Team